Letzten Freitag (9. März 2018) war es soweit, die Abschlussübung zum Themenblock „Technische Hilfeleistung – Verkehrsunfall“ stand an. In der Abteilung Leinfelden verfolgt man seit diesem Jahr ein neues Ausbildungskonzept. Ein Ausbildungsthema wird auf drei Dienstabende aufgeteilt, wovon zwei zur Vorbereitung und Ausbildung dienen und der letzte Abend mit einer Einsatzübung endet.
Am ersten Termin (23. Februar) wurden die Grundlagen geschaffen und das feuerwehrtechnische Vorgehen bei Verkehrsunfällen besprochen. Hierzu wurden vier Stationen mit den Inhalten „Sichern und Stabilisieren“, „Ordnung des Raumes“, „Rettungstechniken“ und „Gerätebedienung“ von Sven, Michael, Kai und Roland vorbereitet.
Beim zweiten Dienstabend (2. März) wurde die Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst besprochen, hier ein Dankeschön an Marian Martin vom Malteser Rettungsdienst für seinen sehr informativen Vortrag. Hierbei wurde auch vermittelt, welche Informationen im Einsatz unbedingt mit dem Rettungsdienst ausgetauscht werden müssen und auf welche Vorgehensweisen der Rettungsdienst sehr viel Wert legt. Ganz klar wurde hier auch durch Marian dargestellt, dass jeder Verkehrsunfall nur gemeinsam im Team von Feuerwehr und Rettungsdienst abgearbeitet werden kann. An einer zweiten Station wurde an diesem Abend an zwei Schrottautos (Vielen Dank an die Autoverwertung Gross für das zur Verfügung stellen der Autos) die große Seitenöffnung geschaffen und der Umgang mit dem hydraulischen Rettungsgeräten trainiert. Auch gelehrt wurde die Schaffung der dritten Tür und der Umgang mit der Säbelsäge.
Nach all dem Üben und Trainieren stand am letzten Termin die Einsatzübung an. Im Wald am Jakobsbrunnen hatten die Ausbilder ein Auto ohne Betriebsmittel und Gefahr für die Umwelt den Abhang heruntergelassen und mit großen Ästen präpariert. Des Weiteren wurde noch ein großer Traktor ins Einsatzszenario gebracht. Zwei Verletzte befanden sich im Auto und einer im Traktor.
Die Einsatzkräfte hatten sich alle schon im Gerätehaus versammelt, aber fuhren so zeitlich abgestimmt los, wie es im Realfall auch passieren würde. Das ersteintreffende Fahrzeug war ein RTW des Malteser Rettungsdienstes Bereich Neckar-Alb. Dieser hatte bei der Dunkelheit um 20 Uhr Probleme das Unfallfahrzeug aufzufinden. Deshalb ist es immer wichtig, dass jemand ersichtlich für die Einsatzkräfte den Weg weist und nicht einfach wegläuft, nachdem er den Notruf über die Nummer 112 abgesetzt hat. Nach und nach trafen immer mehr Einsatzkräfte der Feuerwehr und der Malteser ein, sodass am Ende die Feuerwehr mit vier Fahrzeugen und 25 Einsatzkräften, sowie die Malteser mit einem NEF, zwei RTW und sechs Einsatzkräften vor Ort waren.
Nach der ersten Erkundung wurde die Einsatzstelle durch den Einsatzleiter in zwei Abschnitte untergeteilt. Der erste Abschnitt bestand aus der Rettung des Verletzen aus der Traktorkabine und der zweite Abschnitt aus dem Pkw mit zwei eingeklemmten verletzten Personen. Oberste Priorität hatte die Sicherung des im Hang befindlichen Autos, da dieses weiter abzurutschen drohte. Der Notarzt entschied sich bei einem Patienten aufgrund des Verletzungsmusters für eine Sofort-Rettung und bei dem anderen für eine schonende Rettung. Nach der Befreiung des ersten Patienten, wurde der Patient im Rettungswagen weiter behandelt und an einen gedachten Rettungshubschrauber übergeben. Der zweite Rettungswagen war mit der Betreuung und Versorgung des dritten Patienten beschäftigt. Die Einsatzkräfte legten eine Stifneck an und retteten den Patienten mit Unterstützung der Besatzung eines Löschfahrzeuges, über eine Rettungsplattform mithilfe des Spineboard.
Am Auto wurden in der Zeit alle Verbindungen zum Dach mittels schwerem Rettungsgerät durchtrennt, so dass ein Umklappen des Daches möglich war. Nachdem die scharfen Kanten abgedeckt waren, wurde der Patient mit viel Manpower den Hang hochgetragen und in den RTW verbracht.
Nachdem wieder alles in den Autos verstaut war, gab es noch eine Nachbesprechung, in der erläutert wurde, was gut lief und wo noch dran gearbeitet werden muss.
Vielen Dank an die RTW- und NEF-Besatzungen des Malteser Rettungsdienstes Bereich Neckar-Alb sowie Notarzt Dr. med. Domenik Bringezu für die Teilnahme und Unterstützung bei der Übung. Außerdem auch ein großes Dankeschön an die Mimen Achim, Axel und Timo sowie an Felicitas für das Schminken der Mimen.