Stadt Leinfelden-Echterdingen

Das Feuerwehrhaus der Abteilung Leinfelden

Der Bau des Leinfeldener Feuerwehrhauses erfolgte in den Jahren von 1952 bis 1954. Es war der erste Neubau eines Feuerwehrhaus im damaligen Kreis Böblingen nach dem 2. Weltkrieg. Durch seine zentrale Lage (direkt neben dem Rathaus in Leinfelden) sind kurze Anfahrtswege im Einsatzfall, etwa zum Leinfeldener Stadtkern, ins Industriegebiet oder zur Autobahn, gewährleistet. Das T-förmige Gebäude gliedert sich in drei Fahrzeughallen mit insgesamt neun Fahrzeugstellplätzen.

  • Im Erdgeschoss (EG) ist direkt unter dem ehemaligen Schlauchturm die Funkzentrale eingerichtet. Ferner befinden sich im EG die Spinde der aktiven Feuerwehrangehörigen, jeweils eine Werkstatt für normale Reparaturarbeiten (Halle 3) und für den Atemschutz (Halle 1). Des Weiteren stehen kleinere Lagerregale u. a. für Schaummittel und Ölbinder (Halle 2) sowie Schläuche (Halle 3) zur Verfügung.
  • Im 1. Obergeschoss (OG) sind mehrere Büroräume und die Freizeit- und Umkleideräumlichkeiten der Jugendfeuerwehr angesiedelt. Das 2. OG direkt unter dem Dach beherrbergt die zentrale Kleiderkammer der Freiwilligen Feuerwehr Leinfelden-Echterdingen und ein Abteilungsarchiv. Das Dachgeschoss (DG) des ehemaligen Schlauchturms wurde zum gemütlichen "Turmstüble" um- und ausgebaut.
  • Im Untergeschoss (UG) sind diverse Lager- und Werkstatträume, die Haustechnik, ein dieselbetriebener Notstromgenerator sowie das "Florianstüble" untergebracht.

Wegen massiver Platzprobleme entschieden sich die Verantwortlichen Anfang der neunziger Jahre für einen vollständigen Umbau mit Erweiterung des Feuerwehrhauses. Im August 1991 konnte endlich die neue Halle mit drei Stellplätzen - zwei für Großfahrzeuge und einen für Pkws - eingeweiht werden. Das Ergebnis der damaligen Baumaßnahmen kann heute besichtigt werden. Es steht ein situationsgerechter Funktionsbau zur Verfügung, der viel Platz für die Unterbringung der Fahrzeuge und der übrigen Ausrüstung bietet. Im OG befindet sich ein großer Unterrichts- und Versammlungssaal mit einer kleinen, angegliederten Küche.

Der Saal wurde etwas mehr als 10 Jahre später im Dezember 2001 in Gedenken an den langjährigen Abteilungs-, Stadt- und späteren Ehrenkommandanten Karl Mamber (*1929 - †1996) im Rahmen einer kleinen Feierstunde auf den Namen "Karl-Mamber-Saal" getauft. Anlass war hierfür das vom Künstler Walter Schimpf (†) entworfene, auf Holz gemalte Portrait von Karl Mamber, umgeben von den Elementen "Feuer" und "Wasser".

Das Florianstüble

Um die wertvolle und mittlerweile sehr starke Kameradschaft der Truppe auch nach Einsätzen oder Übungen im geselligen Kreis pflegen zu können, war schon lange der Wunsch gehegt worden, einen Gemeinschaftsraum einzurichten. Im Jahre 1968 konnte er verwirklicht werden: Aus dem alten und nicht mehr benötigten Kohlenlager - das Feuerwehrhaus wurde damals auf eine Ölheizung umgestellt - entstand im Untergeschoss in viel Eigenarbeit das gemütliche "Florianstüble". Bald erfreute sich diese Neueinrichtung großer Beliebtheit, nicht nur innerhalb der Abteilung, sondern auch im Freundeskreis und bei benachbarten Feuerwehren. Das "Florian", wie es einfach liebevoll von unseren Kameraden genannt wird, entwickelte sich im Laufe der Jahre nach verschiedenen Umbau- und Erweiterungsphasen zu einem liebgewonnenen und mit vielen schönen Erinnerungen behafteten Kameradentreffpunkt, in dem sich auch die Angehörigen und Partner der Kameradinnen und Kameraden wohlfühlen.

Im Jahr 1992, also pünktlich zum 90. Jubiläum der Abteilung, erfolgte die zweite Einweihung nach einer völligen Neugestaltung, bedingt durch den Umbau des Feuerwehrhauses in den Jahren 1989 bis 1991.

Heutzutage ist das "Florian" in seiner derzeitigen Form immernoch unser zentraler Treffpunkt nach den Einsätzen und Übungsdiensten, aber auch an Fasching oder Silvester. Auch unsere Gäste, z. B. unsere Partnerwehren, befreundete Feuerwehren und Hilfsorganisationen, sind nach einem Besuch in unserem kleinen Gewölbe immer wieder begeistert. Hier wird zusammen gesessen, gegessen, getrunken und gelacht, sich unterhalten und manchmal auch diskutiert bis in den frühen Morgen...

Das Turmstüble

Der "kleine Bruder", also ein Ableger des Florianstübles, ist das im Dachgeschoss des Schlauchturms eingerichtete und hoch über dem Marktplatz liegende "Turmstüble".

Kunst am und im Feuerwehrhaus

Neben dem bereits erwähnten Holzgemälde mit dem Portrait von Karl Mamber (†) im gleichnamigen Saal findet sich noch weitere "Kunst am Bau" im Leinfeldener Feuerwehrhaus. So symbolisiert das Holzgemälde im Treppenhaus, das übrigens ebenfalls vom Künstler Walter Schimpf (†) geschaffen wurde, eine Bildkollage mit historischen Ansichten der drei Leinfeldener Ortsteile (Leinfelden, Ober- und Unteraichen). Des Weiteren fügt sich die über dem Thekenbereich installierte Holzschnitzerei "Löschangriff mit dem ehemaligen TLF 24/50" im Florianstüble harmonisch in das Ambiente des Bereitschaftsraumes ein.