Bei einer simulierten Flugzeughavarie wurde dabei der Notfallplan des Flughafens überprüft und geprobt, insbesondere ob das Zusammenspiel der verschiedenen Einsatzkräfte reibungslos funktioniert. Die Richtlinien der Organisation ICAO fordern eine solche Überprüfung in regelmäßigen Abständen. Erstmals wurde die Übung mit der regelmäßigen Notfallübung der U.S. Army Garrison (Standortverwaltung) Stuttgart verknüpft. Diese ist Teil der vorgeschriebenen Einsatzerfordernisse der U.S. Army Garrison Stuttgart im Katastrophenfall. Die Gesamtübungsleitung lag bei Regierungsvizepräsidentin Dr. Alexandra Sußmann, die sich von der Übung und vom Engagement der Einsatzkräfte beeindruckt zeigte. Im Einsatz waren neben der Flughafenfeuerwehr, der Berufsfeuerwehr Stuttgart und der Feuerwehr der U.S. Army Garrison Stuttgart auch freiwillige Feuerwehrleute der Nachbargemeinden, Rettungs- und Sanitätsdienste des Landkreises Esslingen und angrenzenden Landkreisen, die DRF Luftrettung, Ersthelfer der Flughafengesellschaft sowie weitere Behörden. Geübt wurde anhand einer Brandsimulationsanlage, mit der die Evakuierung eines Flugzeugs und die Rettung von Fluggästen wirklichkeitsgetreu nachgestellt werden kann. Ausgangssituation für die Rettungskräfte war die Notlandung eines Verkehrsflugzeugs mit 40 Passagieren und mehreren Tonnen Luftfracht an Bord. Die Passagiere mussten schnellstmöglich gerettet und medizinisch versorgt werden. Der angenommene Vorfall ereignete sich gegen 14 Uhr, weniger als drei Minuten später war die Flughafenfeuerwehr für die Erstversorgung vor Ort. Ziel der Übung war neben der Überprüfung des bestehenden Notfallplans auch Abläufe, Zusammenarbeit und Koordination bei der Versorgung der Patienten und den Informationsaustausch unter den Beteiligten zu prüfen. Die genaue Auswertung der Übungsergebnisse wird vom Fraunhofer-Institut wissenschaftlich begleitet und wird mehrere Wochen in Anspruch nehmen.
Onlinebericht StN/StZ vom 22.10.2016
Notfallübung am Flughafen: Bei einem Unglück zählt jede Minute
Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste trainieren am Stuttgarter Airport für den Ernstfall. Die Fluggäste waren zuvor gewarnt worden.
Stuttgart - Alarm am Stuttgarter Flughafen: Das rechte Treibwerk einer Boing 757 hat Feuer gefangen, die kombinierte Passagier- und Frachtmaschine mit 40 Menschen an Bord brennt. Die Situation eskaliert, Trümmerteile fliegen und beschädigen wichtige Systeme. Zum Glück ist das Schreckensszenario nur gespielt. Weil im Ernstfall jeder Handgriff sitzen muss, wurde am Samstag im Süden des Airportgeländes auf den Fildern trainiert.
Feuerwehr und Rettungsdienste sind bei der aller zwei Jahre stattfindenden Übung nach Vorgaben der Internationalen Organisation für Verkehrsluftfahrt ICAO mit zusammen rund 380 Mann im Einsatz. Die deutschen Helfer gehen davon aus, dass der Notfall durch großer Zugvögel ausgelöst wurde. Die United States Army Garrison Stuttgart, die mittrainiert, nimmt dagegen einen terroristischen Anschlag an.