Stadtbrandmeister Wolfgang Benz berichtete von einem für die Feuerwehr sehr ereignisreichen Jahr 2015. Das Thema Flüchtlinge beschäftigt die Hilfsorganisationen seit längerer Zeit und nur durch das großartige ehrenamtliche Engagement ist diese Herausforderung lösbar. Die Stadt LE ist weiterhin in einem kontinuierlichen Wandel und Wachstum und für die Feuerwehr kommen dabei weitere Gefahrenpotentiale hinzu: neue Hotels, Einkaufszentren, Büro- und Industriegebäude, Messeerweiterung und auch Wohngebiete. Ein großer Dank gilt hier dem Baurechtsamt, im Besonderen an Klaus Alrutz, dass trotz dieser zahlreichen neuen Gebäude der vorbeugende Brandschutz optimal eingefordert wird.
Die Einsatztaktik für Einsätze in Tunnels, wie z.B. an der S-Bahnstrecke, wird derzeit gemeinsam mit der Feuerwehr Filderstadt ausgearbeitet. Einerseits wird dabei ein neuer Einsatzplan für die bestehende S-Bahnstrecke erarbeitet und andererseits das praktische Vorgehen im Einsatz unter Berücksichtigung neuster Erkenntnissen aus der Schweiz ausgearbeitet und ausgebildet. Dies soll dann die Grundlage für die Feuerwehren im Landkreis Esslingen werden.Technisch ist die Wehr sehr gut aufgestellt. Die Beschaffung der neuen persönlichen Schutzausrüstung ist nun abgeschlossen und die Fahrzeugbeschaffung gemäß des Feuerwehrbedarfsplans angestoßen.
Kommandant Benz bedankte sich abschließend für die großartige Unterstützung und Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung mit unserem OB Roland Klenk an der Spitze. Außerdem dankte er der Polizei und dem DRK für die reibungslose und unkomplizierte Zusammenarbeit sowie allen Familien und Partnern der Feuerwehrangehörigen, da die Feuerwehr oft sehr viel Zeit in Anspruch nimmt.
Die tolle und enge Zusammenarbeit mit der Polizei wurde auch in der Verabschiedung von Christina Tränkle, langjährige Leiterin des Polizeireviers Filderstadt deutlich. Kriminaloberrätin Tränkle bedankte sich für die gemeinsame Arbeit der letzten Jahre in einer persönlichen Ansprache.
Einen Überblick über die Statistik gab anschließend der stellvertretende Stadtbrandmeister Hartmut Raff.
Die Wehr wurde 2015 zu insgesamt 301 Einsätzen gerufen, darunter 115 technische Hilfeleistungen und 58 Brände. Die Zahl an Fehlalarmierungen durch Brandmeldeanlagen bewegt sich mit 51 Alarmierungen auf konstant hohem Niveau. Auch wenn die Zahl an aktiven Mitgliedern mit 206 praktisch konstant bleibt, ist die Nachwuchsgewinnung eine der zentralen Aufgaben für die Zukunft der Wehr. Die Gesamtzahl aller Feuerwehrangehörigen betrug Ende 2015 404 Personen.
Schriftführer Markus Zimmermann beleuchtete in seinem Bericht die Arbeit des Gesamtwehrausschuss sowie deren wichtigsten Beschlüsse im abgelaufenen Berichtsjahr. Eine arbeitsreiche Klausurtagung an einem Wochenende im April 2015 bildete die Grundlage für einige richtungsweisende Entscheidungen.
In Stellvertretung für die erkrankte Kassiererin Elke Hahn konnte Hartmut Raff von einer stabilen Kassenlage berichten.
Der Bericht des Nachwuchses, der Jugendfeuerwehr und der Peppers wurde wie in jedem Jahr sehr lebhaft vorgetragen. Die Peppers-Leiterin Carola König konnte von einem Jahr mit vielen Highlights mit unseren Jüngsten ab 8 Jahren berichten: Einweihung des eigenen Peppers-Löschfahrzeug, eigene Uniformen für die Kids, verschiedene Ausflüge und Übungsabende. Ende 2015 waren bereits 20 Kinder bei den Peppers.
Auch die etwas Älteren ab 12 Jahren in der Jugendfeuerwehr haben in 2015 wieder neben der feuerwehrtechnischen Ausbildung zahlreiche Veranstaltungen gemeinsam erlebt, darunter das alljährliche Zeltlager. Höhepunkt in diesem Jahr war jedoch das 50-jährige Jubiläum der Jugendfeuerwehr, das gleich mehrfach gefeiert wurde. Im Frühsommer wurden der Kreispokalwettkampf und die Hauptversammlung der Kreisjugendfeuerwehr in LE ausgetragen, im Herbst gab es erstmals für alle Interessierten einen Tag „Jugendfeuerwehr zum Anfassen“ im Gerätehaus Leinfelden – ein voller Erfolg.
Ellen Michler konnte in Vertretung für die ebenfalls erkrankte Leiterin des Spielmannszugs Brigitte Holländer von einem erfolgreichen Jahr der Musikabteilung berichten. In 24 Auftritten wurde in 2015 landesweite Werbung für die Feuerwehr und die Stadt LE gemacht. Mittlerweile zählen über 40 Musikstücke zum Standardrepertoire der Musiker. Besonderer Dank gilt hierbei Albi Hefele für die langjährige Unterstützung.
Der Leiter der Altersabteilung, Dietmar Krieg, konnte in seinem unterhaltsamen Jahresrückblick wieder auf zahlreiche gemeinsame Aktivitäten seiner Abteilung verweisen. Neben verschiedenen Ausflügen bildete das traditionelle Hoffest bei Richard Vohl in Unteraichen mit knapp 100 Teilnehmern den Höhepunkt des Kalenderjahrs.
Oberbürgermeister Roland Klenk überbrachte in seinen Grußworten den Respekt und die Dankbarkeit der Bürgerschaft, des Gemeinderats sowie der gesamten Stadtverwaltung für die erbrachten Leistungen der Feuerwehrangehörigen. Er sicherte auch weiterhin eine „rückhaltlose Unterstützung unserer Feuerwehr durch den Gemeinderat und die Stadtverwaltung“ zu.
Anschließend nahm er die Entlastung der gesamten Wehrführung vor, welche von der Versammlung einstimmig bestätigt wurde.
Bei der anschließenden Wahl zum stellvertretenden Kommandanten der Feuerwehr LE wurde Hartmut Raff von der Versammlung mit deutlicher Mehrheit wiedergewählt.
Andreas Mettler wurde als Kassenprüfer einstimmig für die nächsten beiden Jahre gewählt.
Gerhard Fritz wurde für 50 Jahre aktiven Dienst in der Feuerwehr LE geehrt. Dieses Jubiläum ist bislang einmalig in der Geschichte der Feuerwehr LE. Eine solch lange aktive Zeit ist nur mit Einstieg in der Jugendfeuerwehr möglich (die Gründung der Jugendfeuerwehr war vor 50 Jahren).
Großer Dank gebührt auch Fritz Bosch, welcher nun nach der Einarbeitung seines Nachfolgers als hauptamtlicher Gerätewart in seinen wohlverdienten Ruhestand verabschiedet wurde. In seinen 44 Jahren aktiver Dienst hat er hierbei sehr viel für die Feuerwehr LE geleistet.
Ehrungen:
25 Jahre aktiver Dienst: Eberhard Dambacher, Oliver Mattes, Alexander Müller, Uwe Maier
40 Jahre aktiver Dienst: Bernd Fritz
50 Jahre aktiver Dienst: Gerhard Fritz
20 Jahre Musikzug, Ehrennadel Silber: Ellen Michler
Beförderungen:
Brandmeister: Gerd Zeiler, Markus Zimmermann
Oberbrandmeister: Alexander Müller
Übernahme von der Jugendfeuerwehr in die Aktive Wehr: Lea Hammel, Stefan Auch, Jochen Czernotzky, Jan Kuttler
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Artikel Amtsblatt LE vom 18.03.2016
Leistungsstarke Freiwillige Feuerwehr. Herausforderung S-Bahn-Tunnelstrecken.
338 Einsätze, davon 58 Brände, 115 technische Hilfsleistungen und vier Flughafenalarme im vergangenen Jahr: „Wir haben eine leistungsstarke Feuerwehr“, würdigte OB Klenk bei der Jahreshauptversammlung die Männer und Frauen – von 206 Aktiven sind 19 Frauen – die nie wissen, was sie vor Ort erwartet und die oft unter Einsatz der eigenen Gesundheit Menschen retten. Die Anforderungen an die Wehr unter Stadtkommandant Wolfgang Benz wachsen aber auch mit Blick auf die S-Bahn-Tunnelstrecken und den Filderbahnhof am Flughafen im Zuge von Stuttgart 21. OB Klenk, dem die Feuerwehr direkt untersteht, hob die gute Kooperation der beiden Wehren aus LE und Filderstadt hervor, die ein neues Konzept, die sogenannte Stoßtrupptaktik, für Tunnel-Rettungseinsätze erarbeiten. Im April soll dazu eine gemeinsame Großübung stattfinden.
Auch Ehrungen für verdiente Mitglieder gab es: Das silberne Ehrenzeichen für 25-jährigen Feuerwehrdienst ging an Eberhard Dambacher, Oliver Mattes, Alexander Müller und Uwe Maier. Gold für 40 Jahre Feuerwehrdienst erhielt Bernd Fritz, für 50 Jahre Gerhard Fritz. Für Ellen Michler (Musikabteilung) gab es Glückwünsche zum 20-Jährigen.
Wichtiges Thema zur Sicherstellung von Tageinsätzen bleibt die Nachwuchsförderung. Zur Jugendfeuerwehr zählen derzeit 64 Mitglieder. 45 Frauen und Männer sorgen im Spielmannszug für den guten Ton bei so manchem (Stadt)Fest.
Quelle: Amtsblatt Leinfelden-Echterdingen Nr. 11 Freitag, 18. März 2016