Stadt Leinfelden-Echterdingen

Amtsblatt: Stetten: Machbarkeitsstudie schlägt Neubau für Feuerwehr und DRK vor

Ein Bodengutachten soll Kostenklarheit bringen

Die Stadtverwaltung erwägt den Neubau eines Gebäudes für Feuerwehr und DRK am Standort Stetten beim alten Rathaus an der Weidacher Steige. Im Technischen Ausschuss wurde eine Machbarkeitsstudie vorgestellt, die beim Büro Kubus 360 in Auftrag gegeben worden war. 

Zwar gab es in den letzten Jahren mehrfach Umbauten am bestehenden Feuerwehrgebäude auf dem Haldenareal. Dennoch erfüllt es in vielen Bereichen nicht mehr die Vorgaben aus dem Feuerwehrbedarfsplan und der gesetzlichen Richtlinien, die in den letzten Jahren zunehmend verschärft wurden.

Das alte Gebäude mit teilweise schlechter Bausubstanz weist sicherheits- und brandschutztechnische Mängel auf. Es bietet zu wenig Platz, es gibt keine geschlechterspezifische Trennung der Umkleiden, und die Alarmwege zur Fahrzeughalle sind unzulänglich. Es fehlen Alarmparkplätze für Feuerwehrangehörige und auch die Stellplatzsituation der Feuerwehrfahrzeuge ist unzureichend. Das neue Löschfahrzeug mit Schiebeleiter beispielsweise würde ohne Umbauten nicht in das Bestandsgebäude passen. Außerdem müsste bei einer Sanierung ein Interimsgebäude erstellt werden.

"Städtebaulich und funktional besser" wäre ein Neubau mit Garage für die Einsatzfahrzeuge auf der - bislang wenig genutzten - Spielfläche neben dem alten Rathaus, wo dann beide Hilfsorganisationen untergebracht werden könnten, erläuterte Rüdiger Hagg vom Büro Kubus 360. Ein Schallschutzgutachten mit positivem Ergebnis liege vor.

Das bisherige Feuerwehrhaus auf dem Haldenareal und auch der Fröbelkindergarten würden in dem Fall abgerissen. Der öffentliche Spielplatz dort bliebe erhalten. Auf dem Gelände könnte später Wohnbebauung sowie ein neuer fünfgruppiger Kindergarten entstehen.

Zwischen 2,9 und 3,3 Mio. Euro beziffert Hagg die Kosten; für einen Mehraufwand von geschätzten 330.000 Euro sorgt die Hanglage (erschwerte Gründung, Stützmauer). Für den Abruch des Feuerwehrgebäudes auf dem Haldenareal würden 320.000 bis 450.000 Euro anfallen, für den Abbruch des Fröbelkindergartens 60.000 bis 80.000 Euro. Andererseits könnte die Stadt mit Grundstücks erlösen von bis zu 1,2 Mio. Euro sowie für das Grundstück Fröbelkindergarten von 600.000 Euro rechnen.

Einig waren die Fraktionen, dass zuerst ein Bodengutachten vorliegen müsse, um die Kosten zu konkretisieren. Sonst gerate man womöglich "in eine Kostenfalle", meinte Stadtrat Haug (L.E.Bürger/FDP). 

Auf dem Haldenareal dürften aber keine massiven Baukörper entstehen, sagte Stadtrat Vohl (FW), die Innenverdichtung müsse sich gut einfügen. Er bedauere dennoch, dass die Baumaßnahmen am Bestandsgebäude "umsonst gewesen" seien, wenn doch alles abgebrochen werde.

Der Neubau am Standort altes Rathaus sei in sich logisch, so Stadtrat Klauser (SPD), man brauche angesichts der schwierigen Topografie jedoch vorab mehr Details über die Bauausführung. Auch Stadträtin Koch (CDU) fand, DRK und Feuerwehr an einem Ort unterzubringen "hat Charme"; sie erinnerte daran, dass man den Planern Anreize zur Kostenoptimierung geben müsse.

Auch angesichts der zu erwartenden Grundstückserlöse könne ihre Fraktion bei diesem Vorhaben mitgehen, sagte Stadträtin Grischtschenko (Grüne). 

Die Stadtverwaltung wurde vom Ausschuss nun beauftragt, zunächst ein Bodengutachten in Auftrag geben, zugleich aber die erforderliche Bebauungsplanänderung vorzubereiten sowie das Planerauswahlverfahren einzuleiten. (gif)