Stadt Leinfelden-Echterdingen

Klimawandel und Strompreiserhöhung wirkt sich auch auf die Feuerwehren im Übungs- und Einsatzdienst aus!

Stellv. Stadtkommandant Frank Deutsch aus Ostfildern und 1. Zugführer Carsten Zander aus Stetten bei der offiziellen Schlüsselübergabe.

Das ehemalige LF Stetten (LE 3/44) in seiner neuen Heimat im Feuerwehrhaus Scharnhausen.

Das LF hört jetzt auf den Funkrufnamen "Ostfildern 3/44".

Je ein Zugführer aus Ostfildern und Leinfelden-Echterdingen diskutieren vor Ort in Ostfildern das Problem.

Die Vermessung vor Ort, ob das "neue" LF künftig freie Fahrt hat - auch im Sommer - war erfolgreich!

Hier deutlich zu erkennen, dass es auch im Sommer "passt"!

Hochspannungstrassen in Ostfildern stellen die Feuerwehr Ostfildern vor Probleme, die Lösung kommt aus Leinfelden-Echterdingen.

Welche Auswirkungen der Klimawandel und die Erhöhung der Strompreise auf die Feuerwehren haben werden, konnte im vergangenen Jahr eine Studie der Energieversorgungsunternehmen in Deutschland belegen. Das Problem stellen die Hochspannungstrassen dar, die unsere Städte und Gemeinden mit Energie versorgen. Besonders betroffen sind die Bereiche, wo diese Trassen Rettungswege kreuzen. Im Winter bzw. in der Übergangszeit hängen die Leiterseile der Trassen temperaturbedingt ausreichend hoch über den Verkehrswegen. „Das eigentliche Problem entsteht durch die immer wärmer werdenden Sommer mit Temperaturen von über 40° C“, so der Pressesprecher des Energieversorgers im Landkreis, N.-R. Giehwandl in einem Interview. „Bei diesen Temperaturen dehnen sich die Leiterseile so weit aus, dass diese unzulässig tief herunterhängen und die Durchfahrtshöhe für Lkw einschränken. Erschwerend kommen die immer weiter steigenden Strompreise dazu, die zusätzlich auf die Trassen drücken und die Leiterseile noch weiter nach unten hängen lassen. Diese immensen Auswirkungen haben wir in dieser Form nicht erwartet. “, so der Fachmann. Er empfiehlt eine Umleitung von Hauptverkehrsstraßen von April bis September für den Schwerlastverkehr, um eine Gefährdung der Verkehrsteilnehmer durch zu tief herabhängende Leiterseile auszuschließen. „Die betroffenen Bereiche wurden den Städten und Gemeinden bereits mitgeteilt, damit die Umleitungen eingerichtet werden können“, so Giehwandl.

Was ist jedoch mit den Bereichen, wo die Trassen die Rettungswege für die Feuerwehren beinträchtigen könnten?

Hier konnte Giehwandl nur bedingt Entwarnung geben: „In Neubaugebieten werden die Trassen im Vorhinein in das Erdreich gelegt. Dies wurde bereits im Ostfilderner Gewerbegebiet Ob dem Plieninger Weg erfolgreich umgesetzt.“ Dennoch bleibt das Problem für Teile Ostfilderns mit überirdischen Trassenführungen im Bestand (z.B. Zufahrt zu den landwirtschaftlichen Anwesen in der Bernhäuser Straße und Hagenbrunnen) bestehen. 

Die Feuerwehrführung aus Ostfildern hat dieses Thema beim Kommandantenseminar des Landkreises Anfang des Jahres angesprochen. Nach kurzer Überlegung entstand zwischen den Feuerwehrführungen aus Ostfildern und Leinfelden-Echterdingen eine sinnvolle und unbürokratische Lösung. Man „kennt“ sich ja schon lange und betreibt z.B. die Ausbildungen zum Truppmann und Truppführer schon lange im Schulterschluss. Die Feuerwehr der großen Kreisstadt Leinfelden-Echterdingen tauscht ein Löschgruppenfahrzeug in niederer Bauart gegen ein Standardlöschgruppenfahrzeug mit der Feuerwehr Ostfildern. Dieses Fahrzeug wurde aufgrund der beengten Platzverhältnisse im Feuerwehrhaus Stetten als Sonderanfertigung im Jahre 2011 beschafft. Die Stadtoberhäupter der beiden Kreisstädte haben dem Tausch bereits zugestimmt. „Dies ist eine win-win Situation für beide Kommunen“, so der Gemeinderat T. Reibhaus aus Ostfildern, „nun können alle Örtlichkeiten in Ostfildern im Notfall erreicht werden“. Sein Fraktionskollege aus Leinfelden-Echterdingen, K. Lima-Wandel, fügt ergänzend hinzu: „Nach Fertigstellung des neuen Feuerwehrhauses in Stetten gehören die beengten Platzverhältnisse der Vergangenheit an und wir bekommen das Tauschfahrzeug problemlos unter. Uns war am wichtigsten, dass wir unserer Nachbarkreisstadt auf den Fildern helfen konnten. Schnell, unbürokratisch und zum Nulltarif“.

Das „neue“ Fahrzeug hat gestern Abend seinen Platz im Feuerwehrhaus Scharnhausen gefunden. Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind heute, am 1. April 2023 zu einer Besichtigung eingeladen.