Am 11. Juni 2016 richtete die Abteilung Rommelsbach der Freiwilligen Feuerwehr Reutlingen die Abnahme des LAZ Baden-Württemberg aus. Im Rahmen dieses Feuerwehrfestes konnten auch zwei Gruppen der Feuerwehr LE erfolgreich das Leistungsabzeichen in Bronze erwerben.
Nachdem man sich über zwei Monate hinweg zweimal die Woche zum Üben getroffen hatte, war es an diesem Samstag endlich soweit: Die lang ersehnte Abnahme des Leistungsabzeichen in Bronze stand an. Die Leistungsübung für das LAZ in Bronze sieht hierbei folgende Einsatzlage vor: Vor einer offenen Scheune brennt gelagerter Sperrmüll. Das Feuer droht durch ein offenes Fenster im Erdgeschoss eines angrenzenden Wohnhauses überzugreifen. Während der ersten Löschmaßnahmen macht sich plötzlich eine Person auf dem Balkon des Wohnhauses im ersten Obergeschoss bemerkbar, indem sie um Hilfe ruft. Neben der Brandbekämpfung muss nun diese Person von den Feuerwehrangehörigen über eine Steckleiter gerettet werden. Zum Bestehen dieser Leistungsprüfung, die mit möglichst wenig Fehlerpunkten ausgeführt werden sollte, stehen den jeweiligen Gruppen eine maximale Zeit von sieben Minuten zur Verfügung.
Die 14 Kameradinnen und Kameraden der Abteilungen Leinfelden und Musberg stellten sich dieser Herausforderung, und trotz leichter Nervosität und einer gewissen Anspannung, meisterten die beiden Gruppen den geforderten Löschangriff souverän - und das beide Male sogar in durchaus schnellen Zeiten!
Wir gratulieren den Kameradinnen und Kameraden recht herzlich zu ihrem Erfolg.
Online-Bericht Reutlinger Nachrichten/Südwest Presse vom 13.06.2016
Routine trägt entscheidend zum Erfolg bei
Um Gold, Silber oder Bronze ging es am Samstag beim Leistungswettkampf der Feuerwehren in Rommelsbach. Insgesamt 29 Gruppen nahmen daran teil.
Alarmstimmung im Minutentakt: Die Feuerwehrmänner (und -frauen) hatten am Samstag auf dem Gelände der Firma Bosch in Rommelsbach alle Hände voll zu tun. In einem mehrstöckigen Haus brach Feuer aus, eine Person rettete sich auf den Balkon und rief um Hilfe. Nur ein paar Schritte davon entfernt, ereignete sich wenig später ein Autounfall und es galt, die im Wagen eingeklemmte Person mithilfe des hydraulischen Spreizers zu bergen und sie dann medizinisch zu versorgen. Die gute Nachricht: Zu Schaden kam niemand. Die schlechte: Diese Notfälle sollten sich am Samstag von früh bis spät gleich mehrmals wiederholen.
Sie waren Teil des jährlichen Leistungswettkampfs des Kreisfeuerwehrverbands. Heuer von der Abteilung Rommelsbach der Feuerwehr Reutlingen ausgerichtet, traten am Samstag insgesamt 29 Gruppen und damit rund 260 Feuerwehrleute aus dem ganzen Kreisgebiet, aber etwa auch aus Leinfelden-Echterdingen und Tübingen an und stellten sich den unterschiedlichen Herausforderungen. Aufgebaut waren zwei Wettkampfbahnen, zu ergattern gab es die Leistungsabzeichen in Bronze, in Silber und in Gold. Während sich die Bronze-Aspiranten beim Löschangriff und bei der Personenrettung aus luftiger Höhe beweisen mussten, hatten diejenigen, die sich um den Autounfall und die technische Hilfe kümmerten, Bronze bereits in der Tasche und Silber im Blick. Das goldene Leistungsabzeichen winkte jenen, die bei einer zusätzlichen Prüfung theoretisches Wissen unter Beweis stellten.
Mit strengen Argusaugen beobachteten und notierten die eigens geschulten Schiedsrichter derweil, wie die Feuerwehrgruppen an den beiden Notfallpunkten arbeiteten. Die Richtlinien des Baden-Württembergischen Feuerwehrverbands gab ihnen Orientierung. Wie ist die Gruppe organisiert? Gibt es klare Ansagen zum Einsatzbefehl und zum Vorgehen? Funktioniert die Befehlskette? Sitzen die Handgriffe? Um die Realität bestmöglich nachzustellen, mimten Feuerwehrkollegen die in Not Geratenen. Zudem, ob beim Hausbrand oder an der Unfallstelle: Die Uhr saß den Einsatzkräften im Nacken. Sie hatten jeweils nur einen engen Zeitkorridor zur Verfügung. Nicht von Ungefähr: Im Ernstfall können Sekunden über Leben und Tod entscheiden.
Mit Genugtuung beobachtete Kreisbrandmeister Wolfram Auch das Treiben auf dem Gelände: "Die Gruppen haben sich sehr gut vorbereitet und machen nahezu keine Fehler", so sein Kompliment. Gleichzeitig versicherte er allen Teilnehmern seine Hochachtung, ging dem Wettkampf am Samstag doch jeweils eine wochenlange Trainingsphase voraus, die die ehrenamtlichen Feuerwehrleute neben ihren sonstigen Aufgaben in der Wehr absolviert hatten. Wobei eben gerade diese "drillmäßige" Vorbereitung im Fall der Fälle zur wichtigen Routine beitrage und die einzelnen Hilfsschritte im Unterbewusstsein verankere: "Sie müssen dann nicht lange überlegen", erklärt Wolfram Auch den Hintergedanken der Leistungsabzeichen.
So wie die Feuerwehrleute die Prüfungen mit Ernsthaftigkeit und Ehrgeiz angingen, so sehr wurde am Samstag auch der wehrübergreifende Teamgeist geschult. Alte Hasen trafen auf teils langjährige Kollegen, junge Mitstreiter konnten sich als Teil einer großen Helferfamilie fühlen - und die errungenen Erfolge etwa mit Sektduschen feiern: Nach den Wettkämpfen ging es ins Rommelsbacher Feuerwehrhaus zur dortigen Hockete mit Livemusik, ehe sich die dortige Feuerwehrabteilung am Sonntag mit dem Tag der offenen Tür und mit einem bunten Programm präsentierte.