Stadt Leinfelden-Echterdingen

Aprilscherz 2015: Smart-Home - wie das vernetzte Haus im Brandfall unterstützen kann

Im Hintergrund ist deutlich das Zusammenspiel mit dem Wasserhahn zu erkennen

Die Spülmaschine kann im "Löschprogramm" die Löschmaßnahmen wirkungsvoll unterstützen

Abbildung zeigt Wunschausstattung

Reduzierung der thermischen Belastung durch automatische Öffnung der Kühlschränke

Die Kameraden aus Stetten sind stolz, dass der Pilot im Gerätehaus in Stetten erfolgreich läuft

Der Alptraum eines jeden Bürgers, der in vielen hundert Fällen im Jahr in Deutschland zur Realität wird: Es brennt in den eigenen vier Wänden. Einmal mehr ist es dem Arbeitskreis Brandschutzinnovation der Feuerwehr Leinfelden-Echterdingen, Abteilung Stetten gelungen, diesem Szenario einen Teil seines Schreckens zu nehmen.

In Zusammenarbeit mit der Forschungsstelle für Brandschutztechnik am Karlsruher Institut für Technologie, kurz KIT, (http://www.ffb.kit.edu) wurde der Megatrend vernetztes Haus (englisch: „Smart-Home“) auch für den Brandschutz erkannt. Zentrales Element der neuartigen Technik bilden Rauchwarnmelder, wie sie bereits seit Jahresbeginn in Baden-Württemberg zur Pflichtausstattung einer jeden Wohnung gehören. Ein weiteres Basiselement stellen die ebenfalls schon in vielen Haushalten neben Saugrobotern vorhandenen Wischroboter dar. Dazu erklärt Projektleiter Steven McCaffrey vom KIT: „Eine geniale Lösung! Wir mussten nur noch dafür sorgen, dass bereits vorhandene Geräte im Brandfall zusammenarbeiten. Der Rauchmelder entdeckt ein Feuer, die vernetzte Telefonanlage alarmiert automatisch die Feuerwehr, die Haustür wird entriegelt, um den Zutritt zu ermöglichen.“

Die weiteren Möglichkeiten sind schier unbegrenzt: Die Dunstabzugshaube schaltet auf Entrauchungsbetrieb, Abflüsse von Badewannen, Duschen, Waschbecken und Toiletten werden verschlossen, anschließend werden alle Wasserhähne geöffnet und die Spülung in Gang gesetzt. Auch eine automatische Wasserabgabe aus einem Aquarium ist im Bedarfsfall möglich. Insbesondere im Küchenbereich ergeben sich weitere Möglichkeiten: Die Spülmaschine öffnet sich und schaltet ins besonders schaumintensive Löschprogramm, selbstöffnende Kühl- und Gefrierschränke reduzieren die thermische Belastung im Brandraum. Diese Maßnahmen stellen jedoch nur ein flankierendes Element dar und unterstützen den Wischroboter bei seinem gezielten Löschangriff. Gängige, in vielen Haushalten bereits vorhandene Modelle, sind für diesen Einsatz technisch bereits perfekt vorbereitet. Sie verfügen über einen Wassertank, einen Schaumtank sowie mehrere Düsen zur Wasserabgabe. Durch ein Software-Update werden die Geräte in die Lage versetzt, mit den Rauchmeldern zu kommunizieren, den Brandherd anzufahren und die Düsen auf den Brandherd zu richten. Durch die extrem feine Vernebelung des Wasser-Schaummittel-Gemisches lässt sich trotz der mit 0,75 l gering erscheinenden Tankkapazität ein Löschangriff von bis zu 20 Minuten Dauer realisieren.

Interessierte Bürger sind herzlich eingeladen, am 01.04.2015 ab 10 Uhr im Gerätehaus Stetten (Weidacher Steige 31) den Prototyp des Roboters in Aktion zu erleben. Außerdem wartet Steven McCaffrey mit einer besonderen Aktion auf: „Die ersten 112 Besucher an diesem Tage erhalten das Brandschutz-Update für den eigenen Wischroboter exklusiv und kostenlos. Bringen Sie diesen einfach gleich mit!“


Arbeitskreis Brandschutzinnovationen
Freiwillige Feuerwehr
Leinfelden-Echterdingen